Reisen mit dem Elektroauto

Kurt Krautgartner unternahm eine abenteuerliche Reise mit dem Hyundai IONIQ von Österreich bis nach Marokko und berichtet, welche Strecken bereits problemlos mit dem Elektroauto zurückzulegen sind, und wo noch Handlungsbedarf besteht.

So gelang Kurt Krautgartner die Reise mit dem E-Auto von Oberösterreich bis nach Marokko

Wie weit komme ich mit meinem Elektroauto? Wie gut funktioniert das Laden eines E-Autos in Spanien? Wann und wo kann ich mein Elektroauto laden? Wie ist es mit E-Ladestationen im Ausland? In welchen Ländern gibt es bereits eine gute Ladeinfrastruktur? Ist die Reise mit einem Elektroauto wirklich günstiger als mit einem Benziner? Regelmäßig beschäftigt sich Kurt Krautgartner mit Fragen dieser Art. Um sie zu beantworten, hat er sie einfach in der Praxis getestet.

Herr Krautgartner, wie kam es zu der Idee, mit dem Elektroauto bis nach Afrika zu fahren?

Elektroautos und Elektromobilität allgemein finde ich schon lange faszinierend. Und als Berater für Unternehmen und Kommunen beim Thema Elektromobilität habe ich das Glück, meine Leidenschaft mit dem Beruf verbinden zu können. Im Internet habe ich die Ankündigung der Rallye Rive Maroc entdeckt. Das hat mich sofort angesprochen.

Waren Sie vorher schon einmal mit dem Elektroauto im Urlaub?

Nein, noch nie. Ich bin zwar schon seit 2 Jahren elektrisch unterwegs. Im Urlaub war ich aber noch nie mit dem Elektroauto. Diese Reise war aber weniger als Urlaub, sondern eher als Experiment gedacht.

Hatten Sie keine Bedenken, dass etwas schiefgehen könnte?

Die Elektroauto-Tour wurde von einer Frau aus Deutschland organisiert, die zum Teil in Marokko lebt. Dadurch hatte ich ein gutes Gefühl bei der Sache.

Wie lang war die Strecke und wie lange waren Sie unterwegs?

Insgesamt waren 5.600 Kilometer in 19 Tagen: Von 3. bis 21. Oktober 2017.

Welche Route haben Sie genommen?

Die Strecke ging von Österreich über die Schweiz (vier Pässe, Chamonix) und über Frankreich nach Spanien, entlang der spanischen Ostküste bis nach Tarifa. Das ist der südlichste Punkt Europas. Danach ging es mit der Fähre nach Tanger und dann weiter mit der organisierten Tour von Tanger über Casablanca bis Marrakesch und über den Hohen Atlas (Tichka Pass) nach Ourzazate. Das war unser Zielort am Rande der Wüste. Dorst steht übrigens das weltgrößte Solarkraftwerk. Auf dem Rückweg nahm ich in Tanger die Fähre bis nach Genua und fuhr von dort mit dem Elektroauto nach Österreich.

Wie groß war die Gruppe?

Für den Großteil der Strecke war ich alleine in meinem Elektroauto unterwegs. Die Tour-Gruppe traf ich erst in Marokko. Dort waren wir dann zu sechst, aber jeder ist mit seinem eigenen Elektroauto gefahren.

Mit welchem Elektroauto waren Sie unterwegs?

Mit meinem Hyundai IONIQ. Der hat in der Praxis eine Reichweite von 200 Kilometern.

Wie sahen Ihre Vorbereitungen für die Reise mit dem Elektroauto aus?

Wenn man so eine weite Strecke mit dem Elektroauto zurücklegen möchte, muss man natürlich etwas genauer planen als normalerweise. Aufwändig war vor allem die Planung der Ladestationen. Hier gibt es zwar im Internet mehrere Verzeichnisse. In südlicheren Gebieten sind die allerdings nicht immer ganz zuverlässig. Besonders spannend wird es ab Barcelona: Ab hier wird die Dichte der Ladestationen immer geringer. Das war schon manchmal ein kleiner Nervenkitzel – aber deswegen habe ich mich ja auch auf das Abenteuer eingelassen.

Was war beim Laden des Elektroautos an den E-Ladestationen zu beachten?

Einige Ladestationsbetreiber decken mit ihrem Angebot nur ein bestimmtes Gebiet ab. Normalerweise ist zur Identifikation und Bezahlung an den Ladestationen eine spezielle ID-Karte notwendig. Die gibt jeweils der Betreiber selbst heraus. Deshalb habe ich vor Beginn meiner Reise verschiedene ID-Karten bei den unterschiedlichen Betreibern im Internet bestellt. Die Karten wurden dann innerhalb einiger Tage zugeschickt. Danach konnte ich sie mit Guthaben aufladen, um sie auf der Reise direkt verwenden zu können.

Gibt es nicht auch Ladekarten, die international gültig sind?

Mit der Ladekarte von New Motion kann man grundsätzlich europaweit bei mehreren Betreibern laden. Allerdings ist nicht immer sicher, ob die jeweilige Ladestation die Karte auch wirklich akzeptiert.

Wie funktioniert das Laden bei den Ladestationen? Gibt es hier Unterschiede?

Bei manchen Ladestationen kann man die Identifikation und Bezahlung auch mittels einer Handy-App abwickeln. Manchmal geht es auch über einen Telefonanruf, bei dem man seine Kreditkartendaten angibt. Oft ist das Laden des Elektroautos aber auch einfach gratis.

Wie viel hat das Laden des Elektroautos auf der Reise gekostet?

Alles in allem habe ich weniger als 100 Euro für das E-Tanken bezahlt. Denn oft konnte ich völlig kostenlos laden. Und 100 Euro sind richtig wenig, wenn man bedenkt, dass ich mit einem Dieselfahrzeug für dieselbe Strecke 340 Liter gebraucht hätte!

Wie sieht Ihr Länder-Ranking in Bezug auf die Ladeinfrastruktur für Elektroautos aus?

Mein Fazit nach der Afrika-Tour ist, dass man in Mitteleuropa schon sehr gut weite Strecken mit dem Elektroauto zurücklegen kann. Das Ladenetz ist bis auf einige weiße Flecken gut ausgebaut. Entlang der Hauptstrecken gibt es genügend Schnell-Ladestationen. Die Strecke zwischen Oberösterreich und Barcelona sowie zwischen Genua und Oberösterreich kann also problemlos gefahren werden. Vorreiter in der Elektromobilität ist natürlich Norwegen. Dort sind schon die Hälfte der neu zugelassenen Fahrzeuge Elektroautos. Das hat vor allem damit zu tun, dass das Ladenetz extrem gut ausgebaut ist und diverse andere Anreize für Elektroauto-Fahrer geschaffen werden. Aufholbedarf besteht im Süden. Der Norden Italiens ist im Bezug auf Ladestationen noch gut aufgestellt. Aber je weiter südlicher man kommt, desto geringer ist die Dichte der Ladestationen. Dasselbe gilt für den Süden Spaniens. Dort habe ich mein Elektroauto dann auf Campingplätzen oder bei Hotels aufgeladen.

Von einer Reise in den Süden mit dem Elektroauto ist in Zukunft also noch abzuraten?

Die Ladeinfrastruktur wird überall laufend ausgebaut. Das Angebot an Ladestationen steigt permanent, und dieses Jahr wird schon vieles anders sein als vergangenen Herbst. Marokko verfügt momentan noch über praktisch keine Ladeinfrastruktur. Da hat das Team von Rive Maroc in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern punktuell eine leistungsfähige Stromversorgung zur Verfügung gestellt. Aber für das kommende Jahr ist bereits die Errichtung einiger Ladestationen entlang der Autobahn in Planung.

Wie sieht Ihr Fazit der Reise aus?

Obwohl es einige Planung erfordert, ist es durchaus möglich, mit dem Elektroauto von Österreich bis an den Rand der Wüste zu fahren. In einigen Dingen besteht noch Verbesserungspotential. Doch mit der Teilnahme an der Rallye wollte ich zeigen, was jetzt schon mit leistbaren Elektroautos (also abseits von Tesla) möglich ist. Und ich freue mich, dass mir das gelungen ist.

Kurt Krautgartner fuhr mit dem Elektroauto bis nach Marokko
Die Reise mit dem Elektroauto bis nach Afrika

Eckdaten

  • Reisedauer: 19 Tage, 3. bis 21. Oktober 2017
  • Fahrzeug: Hyundai Ioniq Elektro, Bj. 2017, Reichweite NEFZ 280 km, real ca. 200 km
  • Gefahrene Strecke: Von Oberösterreich in die Schweiz und über vier Gebirgspässe nach Frankreich bis ans Meer. Entlang der spanischen Ost- und Südküste bis zum südlichsten Punkt Europas. Mit der Fähre nach Tanger. In Marokko nach Casablanca und Marrakesch (André Hellers Anima Park), über den TichkaPass (2.260 m) im Hohen Atlas bis in die Solarhauptstadt Ourzazate (Solarkraftwerk Noor). Rückfahrt bis Tanger über dieselbe Strecke. Fähre von Tanger nach Genua und von dort wieder mit dem Auto nach Oberösterreich.
  • Mit dem Auto zurückgelegte Distanz: 5.583 km
  • Anzahl der Ladungen: 48, davon 26-mal an öffentlichen Schnellladern (CCS 50 kW)
  • Stromverbrauch: 687 kWh (auf Diesel umgerechnet 69 Liter)
  • Durchschnittsverbrauch: 12,3 kWh/100 km (auf Diesel umgerechnet 1,2 l/100km)
  • Kosten für Laden: unter 100 Euro
  • Längste gefahrene Strecke zwischen Ladestationen: 331 km (Verbrauch: 6,8 kWh/100km)
  • Höchster Verbrauch: 21,1 kWh/100km zwischen Bozen und Brenner Passhöhe

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